Strandscha – Nationalpark

Der jüngste und der größte unter den zahlreichen bulgarischen Parks, Strandscha – benannt nach dem gleichnamigen Gebirge -, liegt im Süden des östlichen Bulgariens, grenzt ans Schwarze Meer und ist vorrangig durch seine Eichen- und Strandwälder bekannt. Das Klima erlaubt, daß hier 50 Prozent der bulgarischen Flora gedeihen. Die Flüsse im Park bieten zahlreichen Fischarten, eingeschlossen Stichlinge und Aale, ideale Lebensbedingungen. Vogelfans werden von der Vielfältigkeit interessanter Arten, darunter der Steinadler, der geringgefiederte und der weißschwänzige Adler, der Schwarzstorch und der Bienenfalke, verwöhnt. Nahebei befindet sich das sehenswerte, unter Denkmalschutz stehende Dorf Braschljan.

Unweit vom Park Strandscha erstreckt sich das Naturreservat “Ropotamo” zu beiden Ufern des gleichnamigen Flusses, der hier direkt zwischen den Dünen ins Meer mündet. Nirgendwo in Bulgarien ist ein mit Tieren so dicht besiedeltes Terrain und eine so abwechslungsreiche Landschaft von Inseln, Kliffen, Sandstränden, Buchten und Dünen zu finden, überdies der Sumpf von Arkutino, Wälder und Weiden – all das auf den letzten Kilometern des Flusses, bevor er das Meer erreicht. Das milde Klima ist ideal für das Gedeihen einer Vielfalt von Pt7anzen- und einer Vielzahl von Wildtierarten. Der Sumpf von Arkutino, der allsommers die Pracht üppig blühender Wasserrosen entfaltet, ist ein Vogelschutzgebiet, somit folgerichtig ein bevorzugter Nistplatz für zahlreiche Vogelarten. Weiterhin sind hier einige seltene Kakteenarten zu finden.

In Bulgarien sind Sie der Tradition, Geschichte und Kultur allüberall nahe. Der Park Strandscha bildet da keine Ausnahme – mit seinen Ruinen bis aus thrakischen Zeiten, seinen alten Kirchen und Klöstern. Sie können hier Zeuge tiefverwurzelter bulgarischer Traditionen sein, zum Beispiel beim Erleben des – vermutlich bis in die Antike zurückreichenden Ritus der Feuertänze, jedes Jahr bei den Feiern zum Tag des Heiligen Konstantin im Dorf Balgari. Der Anblick weißgekleideter junger Frauen und Männer, die in Trance auf der roten, sengenden Glut tanzen, ist ein Erlebnis, das Sie nie vergessen werden. Allerdings: Nachzumachen raten wir nicht!

Strandscha

Die naturbelassene Schönheit der bewaldeten Hügel und der kleinen Hochebenen des Strandscha-Gebirges im Süden von Burgas lohnt einen Ausflug dorthin. Stille Dörfer, einsame Weiler – da scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.

In den Strandscha-Dörfern Brodilowo, Kosti und Balgari wird ein uralter Brauch noch geübt – Nestinarstwo, der rituale Feuertanz. Dieser Brauch ist verbunden mit dem Namenstag der Heiligen Konstantin und Helena am 21. Mai. In tranceähnlichem Zustand tanzen Frauen und Männer barfüßig auf züngelnder Holzglut. Dazu erschallt rhythmische Trommel- und schrille Dudelsackmusik. Vom Nachahmen raten wir allerdings ab. Aber schon das Zuschauen ist ein einzigartiges Erlebnis.